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Studie: Langfristiger Hörerhalt bei EAS Kandidat*innen

Studien Kompakt 

Aktuelle wissenschaftliche Studien in aller Kürze 

 

Studie: Langfristiger Hörerhalt bei EAS Kandidat*innen  

(Originaltitel: Long-term Hearing Preservation in Electric Acoustic Cochlear Implant Candidates Otol Neurotol. 2020 Jul;41(6):750-757, Sprinzl GM et al.) 

 

Kernaussage: 

Der langfristige Erhalt des Restgehörs für Patient*innen, die sich einer Cochlea-Implantation mit elektrisch-akustischen Stimulation (EAS) unterziehen, ist möglich. Spezielle, flexible Elektroden und vorsichtige Operationsmethoden sind wesentlich für einen erfolgreichen Restgehörerhalt. 

Hintergrund: 

Cochlea-Implantationen werden aufgrund des cochleären Traumas nicht selten mit einem Verlust des Restgehörs assoziiert. 

Die Zahl der Patient*innen mit hochgradigen sensorineuralen Hörstörungen im Hochtonbereich bei gleichzeitig verwertbarem Restgehör im Tieftonbereich steigt. Kandidaten mit diesen audiologischen Indikationen können von einer Cochlea-Implantat-Technologie profitieren, die gleichzeitig elektrisch und akustisch stimuliert (EAS). 

Das Restgehör kann postoperativ erhalten werden und trägt zu einer besseren Hörleistung mit dem CI bei. 

Methode: 

Die Studie untersuchte, ob eine Cochlea-Implantation mit EAS stabile Ergebnisse und einen langfristigen Restgehörerhalt erlaubt. 

Von 21 untersuchten Ohren wurden 10 in der Langzeitgruppe beobachtet (12-58 Monate), der Rest in der Kurzzeitgruppe (bis 12 Monate). 

Eckpunkte: 

  • Die vorrangig in der Studie eingesetzten speziellen Elektrodenträger, MED-EL FLEX Elektroden, sind flexibler als andere Elektrodenträger. Sie verursachen während des Insertionsvorgangs weniger Trauma und kommen dabei seltener in die Scala Vestibuli. 
  • Die Elektrodeneinführung über das Runde Fenster führt langfristig zu besserem Restgehörerhalt als die Cochleostomie. 
  • Eine langsame Elektrodeneinführung verursacht weniger cochleäres Trauma. 
  • Eine Lateral-Wall Platzierung der Elektrode führt zu besserem Hörerhalt als eine perimodiolare Elektrodenplatzierung. 
  • Die intraoperative Gabe von Steroiden und Antibiotika unterstützte den Hörerhalt im Tieftonbereich zusätzlich. 

Ergebnis: 

Unter Einbeziehung beider Gruppen konnte bei knapp der Hälfte aller Ohren (=47,6%) das Restgehör vollständig erhalten werden; bei allen übrigen Ohren mit Ausnahme von einem konnte das Restgehör teilweise erhalten werden. 

Das Sprachverständnis verbesserte ich postoperativ bei allen Patient*innen signifikant. Patient*innen mit gleichzeitiger elektrisch-akustischer Stimulation profitierten dabei stärker als jene mit rein elektrischer Stimulation über das Cochlea-Implantat. 

Link: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0165587621002895?via%3Dihub